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ZEG_Chronicle

96 Die Arbeitsgruppe Pharmako-Epidemiologie e.V. (APhE) 1995 entschloss sich Spitzer nach Kanada zurück zu gehen. Es ist sicher nicht nur seine Emeritierung an der McGill Universität Grund für die Entscheidung gewesen, sondern auch seine Enttäuschung, dass er keine für das Institut ausreichende Forschungsfinanzierung finden konnte und seine Bemühungen um eine Ko-Finanzierung der Epidemiologie-Kurse aus Deutschen Quellen nicht erfolgreich waren. Er ließ das PIPTA schrittweise auflösen. Die internationale Studienleitung der TNAT wurde durch das Scientific Advisory Board an Heinemann übertragen, der die verbleibenden Aufgaben wie Fertigstellung der Auswertung und Leitung des Publikationskommitees wahrzunehmen sowie letztlich die finale Abrechnung des „Unconditional Grant“ mit dem Sponsor Schering durchzuführen hatte. Als kommissarischer Leiter des Potsdam-Instituts arbeiteteLewis,wobeiihmjeweilsvonSpitzerbeauftragte Stellvertreter aus Kanada zur Seite gestellt waren. Inzwischen war 1996 in Absprache mit Spitzer eine Arbeitsgruppe Pharmako-Epidemiologie durch das PIPTA gemeinsame mit der Freien Universität und dem ZEG gegründetworden,unterLeitungvonProf.Guggenmoos- Holzmann, die zur Fakultät der PIPTA-Epidemiologie- Kurse gehörte. Die Personalfinanzierung des PIPTA wurde immer schwieriger. Es wurde die Möglichkeit erkundet, die Finanzierung der Kurse über die Gründung eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins mit Spenden von der Industrie zumindest teilweise sicher zu stellen. Die „Arbeitsgemeinschaft Pharmako-Epidemiologie“ e.V. (APhE) wurde im Juli 1996 beim Registergericht eingetragen (Vorsitzende Guggenmoos-Holzmann, Stellvertreter Raff, Sekretär Heinemann). Mit diesen Mitteln wurde auch zur Finanzierung des Personals des PIPTA beigetragen. Die Höhe der Spenden ließ es aber nicht zu, den Personalstamm zu erhalten. Eine Akquirierung von ausreichenden Forschungsmitteln war auch nicht gelungen und die Forschungsförderung der TNAT Studie lief langsam aus. Die unsichere Zukunft des Instituts, die hohen Mieten und anderen Fixkosten führten dazu, dass das Institut in Potsdam aufgelöst werden musste. Als Nachfolgeeinrichtung wurde interessierten Mitarbei- tern angeboten, unter dem Dach des ZEG (Berlin-Mitte) einzuziehen. Die meisten Mitarbeiter nahmen das nicht wahr. Frau Dr. Garbe vertrat danach das IPTA im Rahmen der APhE im neuen Domizil in Berlin-Mitte (Räume des ZEG) und wurde neuer Direktor des IPTA. Sie konnte zu Anfang kleinere Forschungsprojekte direkt akquirieren und auch eine Langzeitstudie. Ansonsten übernahm das IPTA auch Forschungsarbeiten im Rahmen von größeren Projekten des ZEG. Eine wesentliche Aufgabe blieb aber die Vermarktung und Weiterführung der IPTA-Epidemiologie-Kurse gemeinsam mit der McGill Universität Montreal. Nach den Satzungen eines gemeinnützigen Vereins musste dies auch absolut im Vordergrund stehen, um die Bestätigung der Gemeinnützigkeit vom Finanzamt zu erhalten bzw. behalten zu können. Deshalb mussten wirtschaftliche Forschungsprojekte im Hintergrund bleiben. Dieser Nachweis machte immer Schwierigkeiten. Das IPTA schloss auch mit der Charité der Humboldt- Universität eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit zu gegenseitigem Nutzen ab. Dieser Kooperationsvertrag war auch ein wichtiger Baustein für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Insgesamt war die Entwicklung vom PIPTA (IPTA) im Rahmen der APhE am neuen Standort Berlin-Mitte einige Jahre erfolgreich (Abb. 92 a-c). Als die Schwierigkeiten mit der Finanzierung des IPTA in Bezug auf die Erhaltung der Gemeinnützigkeit zu groß wurden, blieb kein anderer Weg als den Verein wieder aufzulösen. Dieser Beschluss musste gefasst werden, da sonst die Gefahr der persönlichen Haftung des Vorstandes für eine allfällige große Steuernachzahlung bestand, wenn vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit nicht mehr verlängert werden sollte. Die Zeichen dafür waren durch den Umfang der Finanzierung aus Forschungsprojekten im Verhältnis zu den sich vermindernden Spendenaufkommen bzw. Einnahmen für den Kursbesuch ungünstig. Das IPTA arbeitete zwar noch eine gewisse Zeit unter dem Dach vom ZEG weiter, bezog dann aber frei werdende Räume in der Abteilung für Pharmakologie der Charité Berlin, von wo aus die Arbeiten weitergeführt wurden. Frau Garbe hatte inzwischen nach Habilitierung in ihrer IPTA-Zeit eine Professur an der Humboldt Universität erhalten. Abb. 92 a-c Die Arbeitsgruppe Pharmaco-Epidemiologie e.V.

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