Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

ZEG_Chronicle

112 Brustkrebs (BC) DiedeutscheFall-Kontroll-StudiezumMamma-Carcinom- Risiko (MC) unter HRT- Behandlung umfasste 3593 MC Fälle und 9098 passend ausgewählten (matched) Kontrollen (2006 publiziert) 72. Nimmt man die Zahlenwerte des BC-Risikos als gegeben, dann ist Jemals-Nutzung von HRT mit einem leicht erhöhtenBC-Risikokorreliert(OddsRatio1.2,grenzwertig signifikant). Nicht jedoch wurde ein ansteigender Trend des BC-Risikos mit steigender Dauer der HRT-Nutzung insgesamt beobachtet. Weder die Dauer seit der ersten NutzungvonHRT,nochdieDauerseitderletztenNutzung zeigten eine Beziehung mit dem BC-Risiko. Die meisten der beschriebenen Risikofaktoren für Brustkrebs, außer externer Hormonzufuhr, beeinflussten signifikant die ohnehin schwache Beziehung zwischen BC und HRT-Nutzung. Unerwartet jedoch zeigte das BC-Risiko keine maß- geblichen Änderungen zwischen den verschiedenen HRT-Zusammensetzungen (Östrogene, Progestagene) oder Administrationsformen (z.B. oral, transdermal). Es wurde eine vorsichtige Interpretation dieser Ergebnisse empfohlen, da sich die Behandlung mit verschiednen HRT-Formen im Leben überlappen kann und überdies die Zahlen in verschiedenen HRT-Präparationen klein waren - trotz der großen Gesamtzahl von BC-Fällen. Das heißt, es könnte Unterschiede zwischen den HRT-Präparationen geben, die bei dieser Studie nicht erkennbar waren. Es besteht das generelle Problem einer „begrenzten Auflösung des epidemiologischen Mikroskops“, besonders, wenn es sich um kleine Risiken wie in diesem Fall handelt. Es wurde deshalb als problematisch angesehen, zwischen einem schwachen kausalen Zusammenhang von BC-Risiko und HRT-Nutzung auf der einen Seite und einem möglichen Effekt von methodischenVerzerrungen (residual confounding and bias) auf der anderen Seite unterscheiden zu wollen. Ovarialkrebs EpidemiologischeStudienhabenbislanginderRegelkein erhöhtesRisikovonOvarialkrebsbeiHRT-Nutzunggezeigt, manchmal allerdings ein erniedrigtes Risiko wie auch bei externer Hormonzufuhr zur Kontrazeption. Dennoch gibt es noch Debatten und die Rolle verschiedener HRT- Präparationen und Administrationsformen ist kaum untersucht, insbesondere nicht die Rolle verschiedener Progestagene in Kombinationspräparaten. In dieser neuen deutschen Fall-Kontroll-Studie wurden insgesamt 777 Fälle von Ovarialkrebs mit 3211 bevölkerungsbasierten (matched) Kontrollen ver- glichen73. Das insgesamt ermittelte, adjustierte relative Risiko von Ovarialkrebs bei Frauen, die jemals HRT genutzt hatten, warsignifikanterniedrigt(ORund95%Konfidenzintervall: 0.73 (0.59 -0.90)). Es wurde kein klinisch relevanter Trend des Risikos mit steigender Nutzungsdauer, und ebenso nicht mit längerer Zeit seit erster oder letzter HRT- Nutzung gefunden. Während die Risikoschätzungen für die Gesamtgruppe aufgrund der großen Zahlen als stabil anzusehen sind, warendieZahlenineinigenSubgruppenanalysenzuklein für Ableitung von weitgehenden Schlussfolgerungen. Dennoch war bemerkenswert, dass die meisten Risikoschätzer für die HRT-Subgruppen ein Odds Ratio unter 1,0 zeigten – wenngleich oft nicht signifikant. Es fand sich kein substantieller Risiko-Unterschied zwischen HRT-Präparationen von Medroxyprogesteron Acetat & conjugierten equinen Estrogenen (MPA/CEE) im Vergleich zu anderen HRT-Kombinationen, die in Europa verbreiterter sind. Man darf die Ergebnisse dahingehend interpretieren, dass eine Hormonbehandlung (HRT) zumindest nicht mit einem erhöhten Risiko von Ovarialkrebs verknüpft ist. Die vom Zahlenwert leicht erniedrigten Ovarialkrebs-Risiken variieren kaum zwischen den Subgruppen verschiedener HRT-Präparationen (Östrogene, Progestagene) oder Administrationsformen. Aus gleichen Gründen wie beim Brustkrebs wurde auch hier vor zu weitgehenden Schlussfolgerungen gewarnt. Uteruskörper- Krebs Frühere epidemiologische Studien fanden in aller Regel, dass kombinierte HRT-Behandlung keinen Zusammenhang mit einem erhöhten Uteruskrebs (Endometrium) aufweist, ja sogar erniedrigtes Risiko wurdeoftgezeigt.JedochgibtesfastkeineInformationen zu Risikovergleichen zwischen verschiedenen HRT- Zusammensetzungen oder Anwendungsformen. In der neuen deutschen Untersuchung wurden durch Krebsregister/Tumorzentren insgesamt 1026 Frauen mit Corpus-uteri-Krebs zur Studienteilnahme gewonnen. Sie wurden mit 3668 (matched) bevölkerungsbasierten Kontrollen verglichen.50 Viele diskutierte Risikomarker für gynäkologische Krebse wurdenindieserStudieauchalsRisikofaktorenfürCorpus- uteri-Krebs bestätigt, aber auch als Einflußfaktoren auf eine mögliche Beziehung zwischen HRT-Nutzung und 72 Dinger JC, Heinemann LAJ, Möhner S, Do Minh Thai, Assmann A. Breast cancer risk associated with different HRT formulations:A register-based case-control study. BMC Women’s Health 2006,6:13. 73Raff Th, Dinger JC, Heinemann LAJ, Möhner S, Do Min Thai. The risk of uterine and ovarian cancer for different formulations of hormone therapy (HT). The Open Epidemiology Journal 2008;1:17-25.

Pages