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ZEG_Chronicle

113 Uteruskrebs-Risiko.SiewurdenalsAdjustierungsvariablen in der Auswertung benutzt. Der Risikoschätzer für Uteruskrebs bei HRT-Behandlung (Jemals-Nutzung) fand sich marginal signifikant erniedrigt (OR und 95% Konfidenzintervall: 0.82 (0.68 -0.99)). Kein signifikanterTrend des Risikoschätzers wurde mit steigender Dauer der Behandlung gefunden, noch eine Beziehung zur Dauer seit Erstnutzung oder letzter Nutzung. Es wurden auch hier keine überzeugenden Hinweise für klinisch bedeutsame Unterschiede im Uteruskrebsrisiko zwischen den verschiedenen Subgruppen der HRT- Zusammensetzungen gefunden. Allerdings waren viele Subgruppen nur mit kleinen Zahlen besetzt und dürften auf instabile Risikoschätzer hindeuten. Demzufolge wurde auch bei dieser Krebslokalisation vor starken Schlussfolgerungen im Detail abgeraten. Die Interpretation ging jedoch soweit, dass kein Anhalt für ein erhöhtes Uteruskrebsrisiko bei kombinierter HRT- Behandlung, egal welcher Zusammensetzung, gefunden wurde. Kolon-Krebs Die meisten epidemiologischen Studien der Vergangen- heit fanden kein erhöhtes Risiko für Kolonkrebs, einige ein erniedrigtes Risiko bei HRT-Nutzung, wobei der Effekt verschiedener HRT-Zusammensetzungen (Estrogene, Progestagene) praktisch nicht untersucht wurde. Diese deutsche Fall-Kontroll-Studie mit Krebsregistern/ Tumorzentren versuchte sich diesem Thema zu widmen und ausreichend Frauen mit dieser Erkrankung zur Teilnahme zu gewinnen. Das gestaltete sich schwierig. Insgesamt wurden 354 Frauen mit Kolonkrebs zur Mitarbeit gewonnen. Sie wurden mit 1422 passenden bevölkerungsbezogenen Kontrollen (matched) verglichen74. FürdieGesamtgruppewurdeeinkeinsignifikanterhöhtes Risiko für Kolonkrebs bei Nutzung von HRT beobachtet (OR = 0.97 (0.71 – 1.32)). Kein klinisch relevanterTrend des Risikos mit der Dauer der HRT-Behandlung oder mit der Dauer seit erster oder letzter Nutzung wurde entdeckt. Die Risikoschätzer für die unterschiedlichen Subgruppen derHRT-ZusammesetzungoderAnwendungwarenmeist nicht signifikant unter 1,0. Allerdings waren die meisten Subgruppen mit dem Problem kleiner Zahlen belastet. Auch hier fiel die HRT-Kombination von MPA/CEE nicht aus dem Rahmen der übrigen Kombinationsgruppen. HRT-Nutzung schien nach den Ergebnissen dieser Studie zumindest nicht mit einem erhöhten Risiko für Kolonkrebs verknüpft zu sein – unabhängig von der Form der HRT-Zusammensetzung noch der gewählten Applikationsform. Weitergehende Schlussfolgerungen sind aus oben genannten Gründen nicht angeraten, wie z.B. der Überlappung der HRT-Subgruppen im Leben, dem insgesamt kleinen Risiko sowie den kleinen Zahlen in Subgruppen. Mirena und Brustkrebs (2006 - 2009) Der Hintergrund für diese Studie war, dass von den Arzneimittelbehörden der Verdacht geäußert wurde, dass Frauen, die Mirena (LNG-haltiges IUD) zur Geburtenkontrolle benutzten, ein höheres Brustkrebs- Risiko haben könnten. 2006 wurde vom ZEG eine Fall-Kontroll-Studie zum Vergleich des BC-Risikos von Mirena-Nutzerinnen mit dem Risiko von Kupfer-IUDs ohne Hormonbeschichtung sowie im Vergleich mit Nutzern anderer hormonaler Kontrazeptiva geplant und begonnen. Es wurde eine bevölkerungsbasierteFall-Kontroll-StudieinDeutschland, FinnlandundwahrscheinlichauchSchwedenvorbereitet. Es wurden Fälle mit gesichertem BC (aus Krebsregistern) und matched Kontrollen unter 50 Jahren rekrutiert (ohne Anamnese anderer Neoplasmen). Die Untersuchung wurde 2007 in Deutschland begonnen, die Arbeit konnte in Finnland jedoch wegen eines langwierigen Genehmigungsverfahrens erst 2008 begonnen werden. Abschluss und Ergebnisse der Studie können möglicherweise erst für 2010 eingeplant werden und erst in der Fortsetzung dieser Chronik, Teil III, berichtet werden. EURAS – IUD Studie (2006-2010) Der Hintergrund für diese Studie war, dass von den Arzneimittelbehörden der Verdacht geäußert wurde, dass Frauen, denen eine hormonhaltige Spirale (Mirena) eingelegt wird, ein höheres Risiko für Perforationen des Uterus aufweisen können. 2006 wurde vom ZEG eine Kohortenstudie geplant, die die Perforationshäufigkeit in Deutschland und anderen Ländern (z.B. Finnland) in Abhängigkeit vom Typ des IUD und anderen Randbedingungen prüfen soll. Abschluss und Ergebnisse der Studie können voraussichtlichfür2010-12eingeplantwerdenunderstin der Fortsetzung dieser Chronik, Teil III, berichtet werden. 74 Dinger JC, Heinemann LAJ, Möhner S, Do Minh Thai, Assmann A. No increased risk of colon cancer associated with various HRT formulations: A case-control study. BMC Cancer 2007, 7:76; doi:10.1186/1471-2407-7-76

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