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ZEG_Chronicle

86 Band 1 enthielt neben einer Beschreibung des Projekts alle Details zu den Ergebnissen der Herzinfarkt– und Schlaganfall-Register, d.h. einschließlich historischer Vergleiche mit früheren Daten. Band 2 umfasst eine Beschreibung der Ergebnisse von Befragungen und körperlichen Untersuchungen zu den Risikofaktoren. Dieser Band enthält auch die Analysen zum Lebensstil wie körperliche Aktivität in Beruf und Freizeit sowie Ernährungsverhalten, untersucht mit verschiedenen Methoden. Band 3 schließlich enthält bisher nie erhobene Daten zu psychosozialen Merkmalen in der Bevölkerung Ostdeutschlands mittels validierter Instrumente, und das vor und unmittelbar nach der Wiedervereinigung (Typ AVerhalten, Soziale Beziehungen, Arbeitsbelastung, Kritische Lebensereignisse, Vitale Erschöpfung und Schlafstörungen). Leider haben diese Daten aufgrund fehlender Zeit nicht genug Aufmerksamkeit erhalten, z.B. in Form von Publikationen. Beginnende Schwierigkeiten mit der Forschungsfinanzierung In den Jahren 1992/93 kam eine schwierige Phase. Die Förderung der großen Projekte lief aus und größere Anschlussprojekte, die es erlauben würden, den relativ groß gewachsenen Mitarbeiterstab (über 30 durch das umfangreiche Survey - Personal) zu erhalten, waren trotz Bemühens nicht in Aussicht. Es war sehr deutlich, dass die unmittelbar nach der Wiedervereinigung eingesetzte staatliche Förderung der Epidemiologischen Forschung stark hinunter gefahren worden war. Daran änderte sich auch in den nächsten Jahren nichts, eher wurde es noch enger. Im Kontext der Suche nach neuen Arbeitsgebieten für das ZEG wurden 1991/92 frühere Kooperationspartner in Forschungsprojekten in Polen, den Baltischen Ländern und Russland aufgesucht, um Möglichkeiten der dortigen Durchführung von klinischen Studien, organisiert und finanziert durch das ZEG, zu beraten. Es wurde durchaus eine euphorische bzw. zustimmende Haltung der osteuropäischen Kollegen vorgefunden. Allerdings waren damals die Versuche, Pharmafirmen in Westeuropa für diese Länder zu interessieren, negativ verlaufen. Es dominierte noch das Vorurteil, dass in diesen Ländern noch keine Studien möglich seien, die den hohen Qualitätsansprüchen genügen könnten. Das Gebiet wurde vom ZEG damals wieder verlassen. Trotz Finanzierungsmangel versuchte das ZEG den wissenschaftlichen Anspruch zu halten und so wurden noch zahlreiche Präsentationen auf nationalen und internationalen Kongressen (Kardiologen- und Epidemiologen-Kongresse) durchgeführt. Auch im Erstellen und Einreichen von Publikationen wurde nicht nachgelassen, um die neuen Forschungsergebnisse international vorzustellen. Dazu waren aber auch eigenfinanzierte Studien bzw. Auswertungen nötig, wie z.B. zu Methoden interner Qualitätskontrolle in Herzinfarktregistern oder zur Validität der Herz-Kreislauf- Mortalitätsstatistik in Ostdeutschland. Auch wurde das 22jährige Follow-up der Studie Berlin-Mitte sowie der Studie Berlin-Lichtenberg (1974) ausgewertet. Erstmalig wurde auch ein Kongress zu Umweltepidemiologie, dem neuen Arbeitsgebiet des ZEG, in Jerusalem besucht (Abb. 86) DieSituationerschwerendkamhinzu,dassdievermeintlich sehr gute öffentliche Förderung des ZEG, zumindest aus der Sicht von außen, und der Stau von wissenschaftlichen Aufgaben, die in den Jahren 1989-92 anstanden, die Eröffnung einer Außenstelle in Zwickau, unter Leitung von Prof. Böthig, zur Abarbeitung von laufenden und erhofften Projekten sinnvoll erscheinen ließen. Zeitweise arbeiteten dort neben Prof. Böthig, der jedoch primär als Chefarzt der Inneren Klinik des Bezirkskrankenhauses Zwickau tätig war, bis zu drei Akademiker und eine Sekretärin. Zuarbeiten für die Auswertung des Umwelt- Surveys,zurStudiezuGesundheitsrisikenindieserRegion (z.B. Wismut Studie, Radon-Studie) erfolgten von hier. Andere, kleinere Studien, gefördert durch Ministerien von Bundesländern (z.B. Thüringen, Sachsen-Anhalt), wurden hier ebenfalls bearbeitet sowie eigenfinanzierte Untersuchungen zum Aufbau einer „Record-Linkage- Datenbank“ von Gesundheitsdaten Ostdeutschlands, in der Daten der Krankenhausentlassungsstatistik und der Todesursachen-Datei der Ostdeutschen Bevölkerung von 1985-1989 in anonymisierter Form individuell verknüpft, aber nicht rückidentifizierbar, vorlagen. Weiterhin gehörten auch zu den Aufgaben dieser Außenstelle die Mitarbeit in Untersuchungen zur Gesundheitsgefährdung durch die Halde Mansfeld, zu Abb. 86 Aktive Beteiligung (Vorträge) am Europäischen Kongress für Umweltepidemiologie in Jerusalem 1993

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