Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

ZEG_Chronicle

109 Männergesundheit Die Alterung von Männern und die dabei entstehenden Beschwerden waren seit 1996/97 ein Forschungsthema im ZEG. Zahlreiche kleine Forschungsprojekte, im Auftrag der Industrie oder selbstfinanziert, wurden durchgeführt undveröffentlicht.HeinemannwurdezuvielenVorträgen in internationalen Kongressen eingeladen (Abb. 104). Die Beschäftigung des ZEG mit Männergesundheit und Hormontherapie bei Männern begann etwa 2004 mit konkreten Bemühungen, Forschungsförderung für eine Langzeitstudie zu Effekten von Testosterontherapie auf Prostata, Stoffwechsel und Herzkreislauf zu erhalten. Dies Bemühen wurde theoretisch willkommen geheißen, es wurden sogar interne wissenschaftliche Arbeiten hierzu angefertigt, aber letztlich wurden von Schering die damit verbundenen Kosten gescheut. Erst 2008 wurde eine vergleichsweise kleine Pilotstudie von Bayer-Schering an ein amerikanisches Institut in Boston vergeben. Die Studie spricht inhaltlich aber alle Fragen an, die seitens des ZEG geplant waren, nur wurde das Projekt „Registerstudie“ genannt. Heinemann war seit 2008 aktiv als Berater (Advisory Board) für das Projekt tätig. Schon seit Mitte der 1990er Jahre war Heinemann durch seine Entwicklung und Validierung der Aging Males Symptoms (AMS) Skala (siehe unten: „Entwicklung von Forschungstools“ im ZEG) in viele wissenschaftliche Studien zum Effekt von Testosterontherapieformen involviert. MultinationalerSurveyzurmännlichenFertilitätskontrolle (2002) Da es seit Jahren internationale Bemühungen um die Entwicklung einer männlichen „Verhütungs-Methode“ gab und mehrere Ansätze für ein Arzneimittel zur Kontrolle der männlichen Fertilität (MFC) schon weit fortgeschritten waren, bestand großes Interesse an der Sichtweise von Männern. Es wurde 2002 in 9 Ländern auf 4 Kontinenten ein Survey hierzu bei über 9 000 Männern (Alter 18-50 Jahre) durchgeführt70. Es war damals wenig über das männliche Wissen über Kontrazeption, die Wunschvorstellungen hierzu, das kontrazeptive Verhalten und die Akzeptabilität einer Methode für Männer (MFC) international vergleichbar bekannt. Zwischen 50-80% der Männer benutzten kontrazeptive Methoden und 55-82% berichteten, dass sie mit dem Partner verschiedene Methoden benutzen. Eine generelle Bereitschaft zur Nutzung der männlichen Geburtenkontrolle wurde Männern in über 55% zugesprochen und zwischen 29%-72% der Befragten erklärten sich bereit, diese neue Methode persönlich zu benutzen. Es wurde auch eine Typologie von Männern beschrieben, die eine Geburtenkontrolle in „eigener Verantwortung“ wünschten 71 . In einer anderen, kleineren Untersuchung durch eine Schottische Gruppe in 4 anderen Ländern waren ganz ähnliche Ergebnisse gefunden worden. DiegenerelleAkzeptanzeinerneuenVerhütungsmethode, die von den Männer selbst kontrolliert werden kann, ist international offenbar sehr hoch und würde bei ausreichender Effektivität der Methode bei akzeptablem Aufwand für den Mann bedeuten und einen offenbar einen bestehenden Bedarf befriedigen können. Allerdings ist zu bemerken, dass Jahre später die meisten Arzneimittelfirmen, die Produkte in der fortgeschrittenen Entwicklung hatten bzw. bereits in der klinischen Prüfung waren, die Weiterentwicklung wegen der hohen Kosten und der immer noch zu hohen Fehlerquote der Methode bzw. aufwendiger Administration des Arzneimittels abbrachen. Abb. 104 ReferentenbesprechungvoreinemMeetingzuHormonen beim Mann 70Heinemann K, Saad K, Wiesemes M, White S, Heinemann LAJ. Attitudes toward male fertility control. A multinational survey in four continents. Human Reproduction 2005;20 (2): 549-56 71Heinemann K, Saad K, Wiesemes M, Heinemann LAJ. Expectations towards a novel MFC and potential user types. Results of a multinational survey. J Andrology 2005;26(2): 155-62.

Pages