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ZEG_Chronicle

65 1989gabesimRahmenderAbstimmungvonForschungs- ergebnissen und Aktivitäten eine Reihe von Einladungen von Organisationen der Forschungsförderung West- deutschlands, die deren Orientierung dienen sollten. Das Bundesministerium für Familie und Gesundheit (BMFG) lud Heinemann zu Beratungen über Datensicherung, Gesundheitsberichterstattung und Epidemiologie/Public Health im Mai nach Bonn ein. Das Bundesministerium für Umwelt lud Heinemann zu einer Beratung über einem möglicherweisedurchzuführendenUmweltsurveyinOst- deutschland nach Bad Elster ein. Das sind nur Beispiele. Hierzu und zu Methoden der Gesundheitsforschung (=Epidemiologie) wurden ganz konkrete gemeinsame, vergleichende Publikationen mit Infratest München in 1989/1990 vorbereitet (Abb. 65), die von der Gesundheitsforschung Infratest zum Marketing bei westdeutschen Forschungsförderern genutzt wurden, zumal der westdeutsche Gesundheitssurvey als Finanzierungsquelle für Infratest wegen Abschluss der Arbeiten auslief. Hierzu gehört, dass Barth und Aßmann zu Vorarbeiten für das Buch „Kardiovaskuläre Risiken in Deutschland- Ost und West“ bei Infratest Gesundheitsforschung in München weilten. Dabei ging es auch um das Kennen lernen der Organisationsstruktur und Logistik für den Gesundheitssurvey in Westdeutschland. Eine mögliche AusdehnungdesGesundheitssurveysaufOstdeutschland war bereits angedacht und das Akademie Institut war an seiner Durchführung zumindest theoretische interessiert. Die geplante Gründung einer kommerziellen epidemiologischen Forschungseinrichtung am Herzkreislauf- Institut der AdW als„Joint Venture“. Im Jahr 1989, als sich schon die Notwendigkeit einer Neuorientierung der Forschungslandschaft an der Akademie, z.B. aus Gründen der Forschungsförderung, abzeichnete, entwickelte Heinemann in kleinem Kreis Gedanken zu einer Gründung einer externen Organisation,diesichmitEinwerbungvoninternationalen Forschungsmitteln sowie der praktischen Durchführung von Routineaufgaben von Epidemiologie und Prävention beschäftigen könnte. Für diese Gedanken standen Beispiele von wirtschaftlich orientierten „An- Instituten“ in westlichen Ländern Pate. Dieser informelle Gedankenaustausch bezog die Institutsleitung ein, d.h. Prof. Heine als Direktor des Herzkreislauf-Instituts. Dabei wurde die Vision verfolgt, dass die Akademie sich auf die wissenschaftlichen Schwerpunkte wie Entwicklung neuer Forschungsvorhaben oder Methoden und ihre internationale Präsentation (Vorträge, Publikationen) und Kooperationen konzentrieren könnte, während ein angeschlossenes, mehr wirtschaftlich orientiertes An-Institute (z.B. GmbH) sich mit der Akquisition von Forschungsmitteln, sowie nach erfolgter Förder-ung, mit den Routineaufgaben der praktischen Unter- suchungsdurchführung von Studien, natürlich unter Anleitung der Wissenschaftler, beschäftigen könnte. Das heißt, die eigentliche Forschung, Methodenentwicklung und Theorienbildung sollte in der Akademie verbleiben, die praktischen Routineaufgaben jedoch ausgelagert werden. Die wirtschaftliche Organisation sollte die eigentlichen Forschungsmittel natürlich der Akademie übergeben und sie sollten von dieser verwaltet werden. Diese lockeren Gedanken wurden auch in Anwesenheit des angedachten Kooperationspartners Herrn Hoeltz von Infratest München geäußert. Während seitens des Herzkreislauf-Instituts diese Gedanken nicht öffentlich diskutiert wurden, fanden sie bei Infratest München großes Interesse. In Fortsetzung dieser rohen Grundidee ersuchte Heinemann im April 1990 den Institutsdirektor (Heine) um Zustimmung zu einer Nebentätigkeit im Rahmen des zur Gründung vorbereiteten unabhängigen „Zentrums für Epidemiologie und Gesundheitsforschung (ZEG)“. Das wurde Ende April 1990 vom Direktor, Prof. Heine, schriftlich genehmigt, d.h. nach Abstimmung mit der Rechtsstelle der Akademie der Wissenschaften. Mitarbeiter der Abteilung Präventiven Kardiologie (Barth und Assmann) weilten im selben Monat bereits zwecks arbeitsteiliger Zusammenarbeit bei Infratest München (Vorbereitung von gemeinsamen Untersuchungen bzw. Publikationen). Allerdings wurde im Sommer 1990 die bisherige Institutsleitung, einschließlich des Institutsdirektors Heine, abgesetzt und eine Interims-Institutsleitung ernannt, die sich an diese Absprachen nicht mehr erinnern konnte oder wollte. Es setzte im ZIHK der AdW ein Chaos von immer neu zu entwickelnden Konzeptionen zur Rekonstruktion und Integration von Forschungsinstitutionen und Veränderung inhaltlicher Schwerpunkte ein, die alle leitenden Mitarbeiter voll Abb. 65

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