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ZEG_Chronicle

79 Die Zeitperiode bis zur vollen Arbeitsaufnahme des neuen Epidemiologie-Instituts ZEG wurde auch intensiv genutzt, um ein seit langer Zeit im Status eines rohen Entwurfs vorliegendes Handbuchs der Epidemiologischen Arbeitsmethoden37 abzuschließen. Erschwerend und verzögernd kam hinzu, dass inzwischen der Mitherausgeber, Prof. Sinnecker, der für die Infektionsepidemiologie verantwortlich zeichnete, verstorben war. Dieses Werk war das erste in deutscher Sprache verfüg- bare Handbuch für Epidemiologie insgesamt (Abb. 77). Es gliederte sich in 8 umfangreiche Kapitel, wobei der Bogen gespannt wurde von einer Übersicht über die epidemiologischen Grundlagen, über statistische Methoden bishin zuepidemiologischen Arbeitsmetho- den bei übertragbaren und nichtübertragbaren, chronischen Krankheiten sowie zu epidemiologischen Methoden in der Arbeitsmedizin und Prüfung und Beurteilung von Pharmaka. Abb. 77 1994 erschien das Handbuch„Epidemiologische Arbeitsmethoden“ (46 Fachautoren, 702 Seiten, 129 Abb. Und 110 Tab) Sämtliche epidemiologischen Grundbegriffe wurden unter Einbeziehung von übersichtlichen Tabellen und Abbildungen anschaulich erklärt. Die wichtigsten epidemiologischenStudien-Typenwurdensehrdetailliert beschrieben, wobei auch auf die Planung, Vorbereitung und die Fehlerquellen sowie die Vor- und Nachteile solcher Studien tiefer eingegangen wurde. Obwohl epidemiologische Arbeitsmethoden sowohl für übertragbare Krankheiten (u.a. an den Beispielen Virus-Erkrankungen, Influenza, HIV/AIDS) als auch für nichtübertragbare, chronische Krankheiten beschrieben wurden, lag das Schwergewicht des Buches bei den chronischen, nichtübertragbaren Krankheiten. Hier wurden die gängigen epidemiologischen Arbeitsmethoden an ausgewählten Beispielen aus den KrankheitsbereichenKrebs,Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus sowie Karies und periodontaler Erkrankungen beschrieben. Dabei wurden u.a. die Prinzipien von Register und Fallstatistiken an zahlreichen Beispielen, u.a. dem Krebs- und Diabetesregister der ehemaligen DDR und die Herzinfarkt-/Schlaganfall-Register, sowie die methodischen Anforderungen an Interventionsstudien genauer beschrieben. Zur Untersuchung des Lebensstils war insbesondere ein Schwerpunkt auf das Kapitel „Verhaltensbedingte und psychosoziale Risiken: Erfassungsmethoden und –probleme“ gelegt. Insbesondere die vielen internationalen Beispiele für epidemiologische Studien sollten das Buch als NachschlagewerkfürÄrzte,dienichtsomitderEnglischen Sprache vertraut sind, empfehlen. In den Jahren 1989/90 traten die Herzkreislaufepidemio- logen auf zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen oder Tagungen in Deutschland auf, auch um die institutionellen Änderungen vom Herzkreislauf Institut der AdW zum ZEG immer wieder anzusprechen und auf die Kontinuität der epidemiologischen Forschung in Ostdeutschland zu verweisen. So wurde auch eine methodische Einführung in die „Epidemiologie und Gesundheitsforschung“, die eine Überarbeitung des broschierten AdW Lehrmaterials zur „Methodik von Epidemiologie/Prävention chronischer Krankheiten“ von Anfang der 1980iger Jahre darstellt, zu Werbezwecken verteilt (Abb. 78) Abb. 78 Methodikbroschüre zur Herzkreislauf Epidemiologie des ZEG, gedruckt von Infratest Gesundheitsforschung, München 1989 37Heinemann L, Sinnecker H (Eds). Epidemiologische Arbeitsmethoden Gustav Fischer Verlag, Jena & Stuttgart 1994: 702 Seiten.

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