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ZEG_Chronicle

57 Ab etwa 1988 wurden die Ergebnisse aus dem DDR- MONICAProjektsowiedenPräventionsprojektennichtnur von den Untersuchern zunehmend als ein neues Konzept füreineGesundheitsberichterstattungfürdieBevölkerung Ostdeutschland gesehen. Dem Anfang der Entwicklung einer neuartigen Gesundheitsberichterstattung sollte die Veröffentlichung und Verteilung einer Broschüre dienen (Abb. 60). Allerdings traf das auf heftigen Widerstand derjenigen, die seit Jahrzehnten die offizielle Gesundheitsberichte (genannt„ Das Gesundheitswesen“) zusammenstellten und veröffentlichten. Sie umfassten nur die klassische Mortalitätsstatistik, die Statistik der landesweiten Krankenhaus-Entlassungs-Statistik, einige Krankheitsregister und eine Beschreibung einiger Leistungen des Gesundheitswesens). Allerdings waren die Epidemiologen bei der Zusammenstellung und Interpretation dieser Jahrbücher des Gesundheitswesens neben den Statistikern seit den 1980er Jahren auch beteiligt. Abb. 60 Versuch einer neuartige Gesundheitsbericht- erstattung. Das„MINI-DDR“ – Datenbuch. Bericht 6. Studien zu Hormonen und Frauengesundheit in Ostdeutschland 1981-1990 Der Beginn des zukünftigen Forschungsschwerpunkts im ZEG Ende der 1980er Jahre war die Unsicherheit über Herzkreislauf-Gefährdung durch orale Contraceptiva (=OCs) allenthalben in der Diskussion und hatte einen neuen Höhepunkt erreicht.18 In diesem Kontext wurde die Gruppe am AdW Institut um Heinemann von der Arzneimittelfirma Jenapharm gebeten, eine Metaanalyse allerinOstdeutschlandzudiesemThemadurchgeführten Untersuchungen anzufertigen. Eingeschlossen wurden die Daten von krankenhaus- basierten Fall-Kontroll-Studien bei Frauen im Alter zwischen 20-44 Jahren, durchgeführt in Ostdeutschland von1981-1989,die24Krankenhäuserumfasste.Insgesamt gab es 412 Fälle (62 AMI, 93 Stroke, 257 VTE) und 1434 alters-gematchte Kontrollen. Die Originaldaten der Studien konnten gepoolt werden, da das Studiendesign gleich oder zumindest ähnlich war. Obwohl die Zahl von Fällen bzw. Kontrollen nicht gerade groß waren, wurden klare Ergebnisse erzielt: Es wurde bei OC-Nutzerinnen (im Vergleich zu Nichtnutzerinnen) kein signifikant erhöhtes Risiko für Herzinfarkt(OR=0.9)undSchlaganfall(OR=1.2)gefunden, jedochdeutlicherhöhtesRisikofürtiefeVenenthrombose (OR=7.7)sowieLungenembolie(OR=3.9),wobeifürAlter, 18Heinemann, Lothar, F. Michal. Internationale epidemiologische Studien zum kardiovaskulären Risiko hormonaler Kontrazeptiva Z. Klin. Med. - Berlin 42 (1987) 26 - S. 2317 - 2322

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