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ZEG_Chronicle

47 Genetische Substudie (GENMI) in MONICA 1988 wurde der Versuch unternommen, eine Genetik- StudieinnerhalbMONICAaufzulegen.Eswarzumindestin Ostdeutschland letztlich kein erfolgreiches Unterfangen. Prof. Berg (Oslo, Norwegen) wurde von der WHO als Leiter vorgeschlagen. Er und Dr. Bulyzhenkov (WHO HQ) besuchten die Epidemiologen im Herzkreislauf Institut in Berlin (Abb. 44). Es wurde in Ostdeutschland eine Multizentrische Fall- Kontroll-Studie sowie Familienstudie vorbereitet unter maßgeblicher Anleitung durchWichmann in Magdeburg. Hier waren bereits genetische Untersuchungen zu Herzkreislaufkrankheiten zugange8. Aus den MONICA Registern wurde begonnen, junge Herzinfarktpatienten zu identifizieren. Es war angestrebt, die Verteilung von genetischen und anderen Merkmalen zwischen „jungen Infarktpatienten“ und passenden Kontrollen ohne Infarkt zu identifizieren, um dann die Bedeutung verschiedener Kombinationen von genetischen und anderen Merkmalen bezüglich Herzinfarktrisiko bzw. Prädisposition zu bestimmen. Zusätzlich sollten die Familien in die Untersuchung einbezogen werden. Der Studienansatz wurde publiziert und die Arbeiten in Ostdeutschland begonnen9 (79 junge Infarkte und 100 Verwandte). Das WHO Collaborating Centre in Oslo war für die Koordinierung der genetischen Untersuchungen und die Berliner Epidemiologen für den Epidemiologischen Part verantwortlich – in Kooperation mit dem WHO Hereditary Diseases Programme Genf. Nach etwa einem Jahr ging die erste große Sendung von Blutproben per Kurier ins Institut nach Oslo. Dort waren dieProbenjedoch,alsnachMonatendieLaborergebnisse angefragt wurden, unauffindbar verschollen. Die Studie wurde dann nur noch in Magdeburg auf kleiner Flamme weitergeführtunddannausMangelanForschungsmitteln abgebrochen. Auch international ist das Projekt seitens der WHO niemals ernsthaft weiterverfolgt worden. Erst Jahre später wurden von der EU Mittel für einen neuen Anlauf zur Verfügung gestellt (MONICA Zentren von Frankreich, Belgien, Schottland, Irland) Abb. 44 WHO Genetic Substudy. Besuch des von der WHO benannten Studienleiters (Prof.Berg Norwegen) und des verantwortlichenWHO Officers Bulyzhenkov im Herzkreislauf Institut der AdW zur Absprache weiterer Kooperation in 1988. 8Wichmann, T., T. Bremer, H.-A. Freye, L. Heinemann, W. Enderlein Genetic background of a national case control study of potential genetic risk factors in coronary heart disease in GDR. Biol. Zentr. Bl. - Leipzig 106 (1987) 5. - S. 577 - 585 9Heinemann L, Bulyzhenkow V, Berg K. Environmental and genetic risk factors for coronary heart disease. World Rev. Nutr. Diet. Basel, Kager 1990; 63: 84-89.

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