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ZEG_Chronicle

100 wirkten die Arzneimittelbehörden von Deutschland, Österreich und Schweiz mit. Das1.TreffendiesesScientificBoards(SB)fand,organisiert durch das ZEG (Heinemann),1997 unter Leitung von A.Feinstein (Chairman des SB) in Potsdam (Cecilienhof) statt (Abb. 95 a-c). Neben dem Chairman (Feinstein) und dem Coordinator des SB (Heinemann) waren die berufenen Mitglieder des SB, Vertreter der relevanten Arzneimittelbehörden und Vertreter der herstellenden Pharmaunternehmen an der Beratung beteiligt. Letztere waren zwar nicht stimmberechtigt, wenn es zu Abstimmungen im SB kam, waren jedoch in der Diskussion beteiligt. Nicht eingeladen als Experten waren wegen möglicher Befangenheit Autoren von Studien, die direkt mit der Fragestellung befasst waren. Diese Studien wurden durch andere Experten vorgetragen und bewertet. Abb. 95 a-c Erstes Scientific Board (SB) Meeting zum Zusammenhang von Nephropathie und Analgetikanutzung. Potsdam 1997 Das gebildete SB (“ad hoc peer-review committee”) traf sich erstmalig 1999 in Potsdam. Die relevanten Studien wurden in den 2 Tagen intensiv durchgesehen, die Aussagefähigkeit für die Fragestellung diskutiert und versucht, Schlussfolgerungen zu formulieren. Daraus entstanden Minutes, die zirkuliert wurden und letztlich Eingang in eine Publikation fanden.59 Die Hauptschluss- folgerung war, dass es unzureichende Evidenz für die Behauptung gibt, dass Kombinationsanalgetika ohne Phenazetin eine Nephropathie verursachen könnten. Es wurde betont, dass die Ergebnisse der meisten früheren StudiendurcheineNutzungauchvonphenazetinhaltigen Analgetika confounded sein dürften. Es wurde dringend eine neue Fall-Kontroll-Studie zur Klärung empfohlen, die allen deutlich gemachten kritischen Punkten Rechnung tragenundnichtlängerals3-4Jahredauernsollte.Länder wurden vorzugsweise für die Durchführung empfohlen, wo Arzneimittelbehörden Besorgnis artikuliert hatten. DasDesignundOperationalManualsolltenzumnächsten Treffen der Peer-Review Group vorgelegt und bestätigt oder zur Nachbesserung zurückgegeben werden. Eine besondere Rolle hatte in der Diskussion die Frage gespielt, ob es nicht die Kombination der Analgetika mit Koffein sei, die eine Nierengefährdung bewirke, z.B. über die Entwicklung einer Abhängigkeit. Da hierfür die Koffein-Experten im Komitee fehlten, wurde empfohlen, ein gesondertes Experten-Komitee einzuberufen und die Ergebnisse auf dem nächsten Treffen zu berichten. Das Treffen fand kurz darauf in NewYork statt und ein Review wurde vom Ad Hoc Review Committee veröffentlicht.60 Auf dem 2. SB Meeting (2000) wurden das Protocol und das Operational Manual der neuen Fall-Kontroll-Studie vorgestellt und nach Einarbeitung von Änderungen auch bestätigt. Die relevanten Arzneimittelbehörden (Deutschland, Schweiz, Österreich) wurden in die Diskussion einbezogen und ihre Vorschläge bei der Überarbeitung berücksichtigt. 59Feinstein AR, Heinemann LAJ, Curhan GC, Delzell E, DeSchepper PJ, Fox JM, Graf H, Luft FC, Michielsen P, Mihatsch MJ, Suissa S, Van der Woude F, Willich S. (ad-hoc review committee).The relationship between non-phenacetin combined analegesics and nephropathy: A review. Kidney International 2000; 58: 2259-2264 60Feinstein AR, Heinemann LAJ, Dalessio D, Fox JM, Goldstein J, Haag G, Ladewig D, O‘Brien CP. Do Caffeine-containing analgesics promote dependence? A review and evaluation. Clin Pharmacol Ther 2000; 68: 457-467.

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